Dienstag, 1. März 2011

Geld verdienen im Internet

Geld verdienen im Internet mit einem Blog
Wer im Internet mit seinem Blog Geld verdienen möchte und dazu ein paar Ratschläge sucht, der findet im Web zahlreiche andere Blogs, in denen selbsternannte SEO-Experten vermeintlich heiße Tipps geben. Wenn Sie diesen Berichten Glauben schenken, dann gibt es Leute, die von Ihrem Wohnzimmer aus so viel Geld verdienen, dass sie kaum ein paar Stunden pro Woche arbeiten müssen und dennoch gut davon leben können.
Das fand ich interessant, denn nichts wäre mir lieber, als Online noch einen dicken Batzen Geld dazuzuverdienen, ohne viel Aufwand.

Da ich als Controller aber auch ein sehr dominantes Zweifels-Gen in mir trage, habe ich mir die Mühe gemacht und die Businesspläne der Blog-Gurus ganz kurz durchkalkuliert. Heute bin ich froh, dass ich nicht sofort meinen Job gekündigt habe, als ich diesen Blog ins Leben gerufen habe. Aber sehen Sie selbst:

Business-Plan für Nachwuchsblogger
Sagen wir mal, ein guter Blog hätte im Monat 5000 Besucher, was nicht wenig ist, und man schaltet einfach nur ein paar AdSense-Anzeigen um damit Geld einzunehmen.
AdSense-Anzeigen bringen immer unterschiedliche Beträge, das kann zwischen 0,01-1,50 Euro pro Klick variieren. Höhere Summen sind auch möglich, aber eher selten. Für meine weitere Rechnung setze ich daher im Durchschnitt 30 Cent an.

Nehmen wir nun an, dass von den 5000 Seitenbesuchern 1% in die Werbebanner klicken. Das ist sogar noch eine sehr optimistische Quote, denn viele User unterdrücken Werbung in ihrem Browser völlig oder klicken grundsätzlich nicht hinein, weil sie Angst haben sich Schadsoftware einzufangen.
Das heißt, von 5000 Besuchern eines Blogs klicken im günstigen Fall pro Monat 50 in die Werbung, die dann pro Klick 30 Cent Umsatz für Sie erzeugen.
Das macht dann die „horrende“ Summe von 15 Euro pro Monat, von denen sich Vater Staat noch seinen Teil nehmen wird.
Wenn man bedenkt, dass Sie für 5000 Besucher im Monat jeden Tag vermutlich eine oder mehrere Stunden in einen Beitrag investieren müssen, dann wäre das wahrscheinlich das schlechteste Geschäft, das sie in Ihrem Leben tätigen könnten.

Alternativen
Es gibt natürlich auch zahlreiche andere Möglichkeiten seinen Blog zu vermarkten und damit zu Geld zu machen. Man kann zum Beispiel Werbeflächen vermieten, an Affiliate-Programmen teilnehmen oder für Geld Produkte bewerten. usw. Sehen Sie dazu zum Beispiel:
www.webseitenvermarkter.com
Eine gute Seite mit sehr detaillierten Tipps für Menschen, die mit ihrem Blog Einnahmen erzielen wollen.

Dennoch, bei einer Leserreichweite, die Normalsterbliche im deutschsprachigem Web erreichen können, wird es mit reinem Bloggen kaum zu nennenswerten Einkommenssprüngen führen.


Passives Einkommen erschaffen
Eine Möglichkeit, die ich sehe, um von einem Blog doch noch zu profitieren, ist es, diesen als Ergänzung zu einer bereits vorhandenen Produktpalette zu verwenden.
Wenn Sie zum Beispiel einen Handel mit seltenen Weinen betreiben, dann können Sie einen tollen Blog erstellen mit vielen wertvollen Informationen für andere Weinliebhaber. Auch dort werden sich Ihre Einnahmen aus dem Blog vermutlich in engen Grenzen halten, aber es kann dazu führen, dass Sie dadurch Ihre Sympathiewerte bei den Kunden so erhöhen, dass diese lieber in Ihrem Online-Shop bestellen, als bei der gesichtslosen Konkurrenz.

Fazit
Der Traum vom passiven Einkommen per Blog wird für die meisten Menschen unerfüllt bleiben.

Lassen Sie sich diesbezüglich nicht blenden von den Erfolgsgeschichten aus dem Internet. Diese Leute tun oft nur so, als würden sie mit wenig Arbeit in Saus und Braus leben aber das ist ein reiner Marketingtrick.
Die Autoren verwenden den Blog oft nur, um ihren Ruf als erfolgreiche Internetunternehmer zu pflegen und erzeugen mit professionell aufpolierten Seiten einen gewissen Bekanntheitsgrad und reine Scheinkompetenz.
Irgendwo aber im Blog finden Sie dann den Link zum Produktangebot, mit denen das echte Geld verdient wird. Ohne ein solches verdient man nämlich so gut wie nichts.

Sie sollten immer vorsichtig sein, wenn Sie irgendwo lesen, dass jemand Ihnen helfen möchte Geld ganz einfach und idiotensicher zu verdienen im Internet - das ist eine Mogelpackung!
Sparen Sie sich wertvolle Lebenszeit.

Mein Vorschlag für ein kleines passives Einkommen ist:
Einen Blog mit Beiträgen, die echten Zusatznutzen für eine bestimmte Zielgruppe stiften.

Wer noch mehr will:
Ehrliche und sinnvolle Produkte, die sich im Web verkaufen lassen, als Haupteinnahmequelle. Dazu einen passenden Blog als Einkommensergänzung bzw. Unterstützung, mit der Sie Ihre Besucherzahlen erhöhen können. 

Montag, 17. Mai 2010

Gedächtnisgerechtes Präsentieren


Guter Vortrag, aber worum ging es?
Wer seinen Zuhörern dauerhaft in Erinnerung bleiben möchte, sollte seine Präsentationen nicht nur rhetorisch ansprechend gestalten, es lohnt sich auch einige gedächtnistechnische Aspekte zu berücksichtigen.

Der Einsatz von Bildern
Klassische Memoriertechniken, wie die Loci-Methode (mehr bei Wikipedia), assoziieren Informationen mit Bildern und Räumen, da das menschliche Gehirn visuelle Eindrücke auch ohne bewusstes Zutun abspeichert.

Das limbische System ist der Teil des Gehirns, der für die Bewertung von Sinneseindrücken zuständig ist (mehr bei Wikipedia). Intensive Eindrücke aktivieren es besonders stark und gelangen dadurch auf direktem Weg ins Langzeitgedächtnis. Der Speichereffekt wird also noch verstärkt, wenn die bildlichen Assoziationen skurril und emotional gestaltet sind.

Nutzen Sie diesen Effekt für sich aus.
Wenn Sie in Ihren Vorträgen die Fakten durch eindringliche Bilder veranschaulichen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Aspekte nicht in Vergessenheit geraten.

Wie Sie diese Bilder richtig präsentieren, sollen zwei Beispiele verdeutlichen:

Ungeeignete Variante:
„Als ich über den Markt ging, duftete es wunderbar nach Gewürzen. Händler verkauften bunte Tücher in allerlei Farben. Um mich herum ging es chaotisch und wild zu, dennoch war es ein Genuss zuzusehen.“

Wirkungsvolle Variante:
„Als ich über den Markt ging, duftete es wunderbar nach Zimt, Curry und gegrilltem Lammfleisch. Händler verkauften feinste Seide in Gelb, Rot, Lila und allen anderen Farben des Regenbogens. Überall wurde gefeilscht, geschrien, geschimpft oder gelacht, wie ich es noch nie erlebt hatte. “

Das erste Beispiel enthält nur abstrakte Beschreibungen, deren visuelle Umsetzung bleibt unkonkret und damit kraftlos. Diese Aussage wird bei Zuhörern nur wenig emotionale Beteiligung auslösen.
Das zweite Beispiel hingegen enthält zahlreiche Details, bei denen unterschiedliche Sinne ganz deutlich angesprochen werden. Gerüche, Farben, Schreie, Lachen, all dies sind konkrete Vorgaben, die der Zuhörer sofort nachempfindet.

Zeitgerechte Wiederholungen
Ein weiterer relevanter Faktor ist die Häufigkeit, mit der Informationen wiederholt werden.
Im 19. Jahrhundert unternahm der Psychologe Herrmann Ebbinghaus (mehr bei Wikipedia) den Versuch das menschliche Gedächtnis zu vermessen. Er wollte wissen, wie lange Informationen durchschnittlich gespeichert werden. Dafür ließ er Probanden eine Liste von einhundert bedeutungslosen Kunstwörtern auswendig lernen und ließ sie diese in verschiedenen Zeitintervallen wiedergeben. Die Ergebnisse zeigten, dass schon nach 20 Minuten 40% der aufgenommenen Informationen wieder vergessen wurden.
Nach längeren Reden ist es daher sehr wahrscheinlich, dass sich ein Großteil der Hörer gegen Ende an wesentliche Punkte nicht mehr erinnern kann. Der Vortrag entfaltet somit nicht seine volle Wirkung.

Helfen Sie Ihrem Publikum auf die Sprünge. Wiederholen Sie die Kernaussagen in Intervallen von ungefähr 30 Minuten. So wirken Sie gezielt der Vergessenskurve entgegen.
Die Zuhörer werden es Ihnen danken, indem sie im Anschluss nicht nur Ihre gute Rhetorik loben, sondern auch Ihre Inhalte weiterverbreiten können.

Fazit
Mit nur kleinen Veränderungen an Ihrer Vortragsweise erhöhen Sie die Wirkung Ihrer Präsentationen beträchtlich.

Integrieren Sie anschauliche Beispiele, um die Merkfähigkeit der Zuhörer bestmöglich zu nutzen.
Achten Sie darauf, dass Ihre Bilder konkret sind und mehrere Sinne ansprechen.

Wiederholen Sie die Kernaussagen mehrmals in regelmäßigen Abständen.

Mit diesen kleinen Kniffen werden Ihre Vorträge zu einem unvergesslichen Ereignis.

Peter Kovacs
www.memory-palace.de

Sonntag, 9. Mai 2010

Reynaldo Hahn


Ein Juwel namens Reynaldo Hahn


Freunde der klassischen Musik aufgepasst. Wer den Namen Reynaldo Hahn noch nie gehört hat, der sollte jetzt dringend weiter lesen. Es erwartet Sie ein Klangerlebnis von herausragender Qualität, von einem Komponisten, der vermutlich nur einigen Insidern bekannt sein dürfte.

Vor einiger Zeit habe ich beim Arbeiten am Computer im Hintergrund Bayern 4 Klassik laufen lassen. Der Sender ist sehr angenehm zu hören. Sanfte klassische Musik plätschert vor sich hin und fördert meine Konzentration.
Auf einmal jedoch musste ich die Tastatur wegschieben und konnte nur noch auf das Radio achten. Das aktuelle Stück war so außergewöhnlich schön, dass es sich den Weg durch meine Wahrnehmungsschwelle bahnen konnte. Mit Stift und Notizblock in der Hand wartete ich darauf, dass der Kommentator im Anschluss den Namen des Künstlers nennt. „Das war Reynaldo Hahn und sein venezianischer Liedzyklus“
Noch in der gleichen Minute habe ich mit der Internetrecherche angefangen und musste feststellen, dass Hahn heutzutage dermaßen unbekannt ist, dass man seine Werke selbst im gigantischen Angebot von Amazon mit der Lupe suchen muss. In den Musikläden meiner Stadt gab es nichts von ihm.

Biografie
Reynaldo Hahn hat eine außergewöhnliche Biografie. Geboren im Jahr 1874 in Venezuela, als Sohn eines deutsch-jüdischen Kaufmanns und einer Venezoelanerin spanisch-baskischer Herkunft, siedelte seine Familie 1878 nach Paris über. Dort entwickelte sich das Talent des jungen Reynaldo weiter und er galt schnell als musikalisches Wunderkind. Bereits mit 13 Jahren schrieb er das Lied „Si mes vers avaient des ailes“. Zu seiner Zeit ein „riesen Hit“, wie man heute sagen würde. Hahn wurde zu einer bekannten Größe der sogenannten „Belle Époque“. Für einige Zeit war er der Lebensgefährte des weltberühmten Schriftstellers Marcel Proust.
Bitte sehen Sie zu weiteren Details die Biographie von Reynaldo Hahn auf Wikipedia.

Reynaldo Hahns Musik auf CD
Hahns wichtigsten Werke sind auf folgenden CDs verfügbar:

“The Hyperion French Song Edition - Reynaldo Hahn” ist eine Doppel-CD mit seinen bekanntesten Liedern.

Sein Liedzyklus „Venezia“ findet sich nur ganz versteckt auf einer CD-Ausgabe von Helios „Souvenirs de Venise“, neben den Titeln von weiteren Künstlern wie Rossini und Mendelssohn.

Video-Links
Einige herausragende Stücke von Reynaldo Hahns Schaffen finden Sie unter den folgenden Video-Links zu YouTube.

"Si mes vers avaient des ailes"


"A Chloris"


"La Barcheta"


"L´heuere exquise"



Peter Kovacs
www.memory-palace.de

Sonntag, 2. Mai 2010

Speed-Reading

Speed-Reading

Speed-Reading beziehungsweise Schnelllesen ist eine Methode die Lesegeschwindigkeit gezielt zu erhöhen, ohne an Textverständnis einzubüßen.

Die meisten Menschen, die erstmalig von Speed-Reading hören, reagieren äußerst skeptisch. „Wozu schneller lesen, da versteht man doch nichts mehr?“ ist die Standardfrage, mit der ich mich als Speed-Reading-Trainer häufig auseinandersetzen muss.

Diese Reaktion ist durchaus nachvollziehbar, denn für Untrainierte erscheint es völlig klar, dass bei einer höheren Lesegeschwindigkeit das Verständnis zwangsläufig auf der Strecke bleiben muss.

Nach dieser Logik wäre es jedoch sinnlos ein beliebiges Training zu absolvieren, um Arbeitsschritte aller Art zu beschleunigen, denn die Fehlerzahl müsste auch dabei jedes mal rapide ansteigen. Die Skepsis ist also völlig unbegründet. Wie bei allen anderen Fertigkeiten auch, sorgt das richtige Training dafür, dass sich die Leistungen verbessern und dass die Fehlerzahl nicht erhöht wird.

Das Speed-Reading-Training

Speed-Reading ist keine aktuelle Modeerscheinung, sondern eine lang bewährte Technik, die schon seit den 1950er Jahren stetig weiterentwickelt wird. Daher gibt es bereits zahlreiche wirksame Übungen, mit denen sich die Erhöhung der Lesegeschwindigkeit zuverlässig erreichen lässt.

Üblicherweise beginnt das Training mit Übungen zur Erweiterung der Blickspanne. Ein Schnellleser fixiert nämlich nicht jedes Wort eines Textes einzeln, sondern er erfasst eine Gruppe von drei, vier oder mehr Wörtern zugleich.

Die nächste Stufe wird durch die Einführung einer Lesehilfe erreicht. In den meisten Fällen empfiehlt die Literatur einen ganz gewöhnlichen Bleistift, ein Essstäbchen oder den Zeigefinger als unterstützendes Werkzeug einzusetzen. Mit diesem führt man den Blick schnell und gezielt über die Zeilen, anstatt das Auge immer wieder auf die anstrengende Suche nach dem nächsten Wort oder nach der nächsten Zeile zu schicken.

Schon durch diese zwei kleinen Kniffe kann man die Lesegeschwindigkeit ganz leicht um ca. 10-20% erhöhen. Das klingt zwar zunächst nicht wie ein totaler Durchbruch, aber für einige Berufsgruppen oder Studenten in leseintensiven Tätigkeitsbereichen ist es ein immenser Fortschritt. In diesem Bereich schlummert daher für viele Menschen ein enormes Zeitsparpotenzial, das man im Idealfall schon als Student oder Schüler freisetzten sollte.

Um nun noch eine Vervielfachung des Lesetempos zu erreichen, ist ein langfristiges und regelmäßiges Training notwendig. Als äußerst hilfreich hierfür hat sich der Einsatz eines Metronoms erwiesen. Beim Lesen mit dem Metronom führt man die Lesehilfe bei jedem Taktschlag über eine Zeile eines Buches oder eines Textes. Man sollte am besten ganz langsam beginnen und dann immer wieder leicht die Taktzahl erhöhen. So gewöhnt sich das Gehirn Schritt für Schritt an das steigende Lesetempo und das Textverständnis hat ausreichend Zeit um sich anzugleichen.

Ein durchschnittlicher Leser erreicht vor dem Training normalerweise eine Geschwindigkeit von ca. 150-250 Worten pro Minute (=WPM). Durch die Umstellung auf das Lesen von Wortgruppen, dem Einsatz der Lesehilfe und der Verwendung des Metronoms kann die Leistung so in den Bereich von 400-600 WPM gesteigert werden, ohne das Textverständnis einzubüßen.

Es besteht auch noch die Möglichkeit die Lesefähigkeit so zu erweitern, dass mehrere Zeilen erfasst werden. Dies zu erlernen dauert jedoch sehr lange und erfordert sehr viel Selbstdisziplin.

Es gibt noch viele weitere Methoden um wirksam zu üben. Ohne ein regelmäßiges Training können jedoch keine wesentlichen Erfolge erzielt werden. Zu diesem Zweck habe ich im Trainingsbereich meiner Website zahlreiche Übungen kostenlos zum Download bereitgestellt, und es kommen ständig neue hinzu.

Um den Fortschritt zu sichern, ist es meist auch sehr sinnvoll ein Seminar zu besuchen, da das Training in einer Gruppe von Gleichgesinnten wesentlich mehr Spaß macht und einen Austausch mit den anderen Teilnehmern ermöglicht.

Speed-Reading in Deutschland

Die Speed-Reading-Technik ist in Amerika und dem angelsächsischem Raum weit verbreitet und gehört schon lange zum grundlegenden Lernangebot an Eliteuniversitäten, wie zum Beispiel Harvard oder Oxford. Auch Speed-Reading für Kinder ist üblich, und dies macht insofern Sinn, weil Kinder alle Fähigkeiten viel leichter und schneller erlernen als Erwachsene.

In Deutschland dagegen hat sich Speed-Reading noch nicht so weiträumig etabliert, aber das Angebot wächst seit einigen Jahren. Viele Trainer richten jedoch ihre Kurse an Führungskräfte oder zumindest an finanziell Bessergestellte und verlangen meist Gebühren im unteren oder mittleren dreistelligen Bereich. Dadurch werden große Teile der Gesellschaft per Preispolitik sprichwörtlich ausgeschlossen.

Dabei müsste das eigentlich nicht so sein, denn die Preisfindung ist oft kostenrechnerische Willkür. Angesichts der Tatsache, dass die Kurse mit relativ geringem Aufwand durchführbar sind und die Teilnehmer im Anschluss lange Zeit selbständig weitertrainieren müssen, bürgt ein hoher Preis nicht unbedingt für Qualität.

Lesefähigkeit und Wohlstand

Welchen Vorteil man durch den Besuch eines Kurses hat und warum es sich lohnt an der Lesefähigkeit zu arbeiten ist nicht objektiv bestimmbar. Wie mit allen anderen Kompetenzen im Leben, kommt es immer darauf an was man daraus macht.

Wer Schnelllesen dafür einsetzt, Unmengen von Liebesromanen zu lesen, der wird vermutlich nur wenig finanzielle Vorteile erlangen. Wer dagegen zahlreiche Bücher durcharbeitet, mit denen sich wertvolle Sozialkompetenzen weiterentwickeln lassen, der kann durchaus seine berufliche Position verbessern und sein Einkommen deutlich erhöhen. Dadurch amortisiert sich ein Kursbesuch meist schon nach kurzer Zeit.

Zudem verweise ich gerne auf eine Untersuchung der OECD mit dem Titel „Lesen kann die Welt verändern“. Auf den Seiten 15 und 115 wird dort beschrieben, dass es einen eindeutigen Zusammenhang gibt zwischen der Lesekompetenz eines Menschen auf der einen und dem Wohlstand, der Gesundheit und der Lebenserwartung auf der anderen Seite. Begründet wird dies mit dem Einfluss der Lesekompetenz auf die Urteilsfähigkeit, der besseren Bildung und vielen weiteren Faktoren.

Zudem ermöglicht Lesen, an den Erfahrungen anderer teilzunehmen und so den geistigen Horizont zu erweitern. Wenn auch nicht aus erster Hand, kann ein Leser die Gedankengänge und Gefühle der verschiedensten Menschen aus allen Jahrhunderten und allen Teilen der Erde nacherleben.

Lesen ist also mehr als nur das Durchlesen von Büchern. Es kann ein Schlüssel zur persönlichen Weiterentwicklung, zu mehr Wohlstand und einem kulturell erfüllten Leben sein.

Peter Kovacs